Partnering for transformation
„Die Welt ist im Wandel; Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe geworden. Die nationale, internationale Politik hat eine klare Marschrichtung eingeschlagen. Wir, die Salzgitter AG, stellen uns der Herausforderung der CO2-Reduktion, wir begreifen sie als Chance und stellen sie ins Zentrum unseres Handelns. Das braucht Mut, Mut hin zum Wandel zu nachhaltigen Produktionsprozessen, nachhaltigen Lösungen und Produkten – gemeinsam mit unseren Kunden.“
Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender
Maßnahmen zur Dekarbonisierung
In unserer Strategie Salzgitter AG 2030 fest verankert
CO2-Reduzierung
um mehr als 50 %
Beschleunigte
Dekarbonisierung
Ausweitung des
Schrottrecycling


Strom aus
nachhaltigen Quellen
Umstellung auf
SALCOS®-Route
Vollständige
Transformation

in Richtung Zukunft
Ein Beispiel aus der Praxis
Stahl als Grundstein der nachhaltigen Industrie von morgen
Szenario
Im Rahmen einer Studie der Salzgitter Mannesmann Forschung wurde ein Stahl-Lenkerkonzept als Referenz zu einem Aluminium-Schmiedelenker konzipiert, ausgelegt und bewertet. Hierbei bieten sich interessante Vorteile bezüglich der Kosten und der Umweltbilanz bei einem vertretbaren Mehrgewicht.
Lebenszyklus
Durch das leicht höhere Gewicht des Stahlbauteils im Vergleich zum Aluminium Bauteil werden über den Nutzungsphase des Fahrzeugs mehr Emissionen emittiert. Durch die geringeren Emissionen bei der Produktion und im Recycling weißt das Stahlbauteil trotzdem eine bessere CO2-Bilanz auf.
Produktion
Besonders in der Produktionsphase zeichnet sich Stahl durch eine geringe Emission von CO2-Äquivalenten aus. Durch den Einsatz von Stahl aus der SALCOS® Prozessroute können die Emissionen in der Produktion weiter reduziert werden.
Lebenszyklusemissionen Stahl- vs. Aluminiumlenker
Die Hintergrunddaten zu dem folgenden Tool wurden von unseren Lebenszyklusanalyse-Experten definiert und stammen überwiegend aus der lizensierten Datenbank der LCA for Experts Software von der Firma Sphera (https://sphera.com/life-cycle-assessment-lca-software/). Alle Daten wurden sorgfältig recherchiert und ausgewählt. Trotzdem können Abweichungen resultieren, welche die Ökobilanz des Bauteils ins positive oder negative Beeinflussen und so ein Konzept (Stahl/ Aluminium) besser oder schlechter erscheinen lassen. Das Tool ist daher nicht für eine konkrete Bauteilbewertung gedacht, sondern soll die wichtigsten Trends z.B. Grünstahl und weitere Einflussfaktoren, wie in diesem Beispiel die Antriebsart, visualisieren und verdeutlichen - Bei konkreten Nachfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Fahrzeugemissionen
Fahrzeugemissionen pro 100 km: gCO2eq/kmEmissionen Stahlproduktion
CO2 Emissionen Produktion (Stahllenker Hochofen): kgCO2eqEmissionen Aluminiumproduktion
CO2 Emissionen Produktion (Aluminiumlenker): kgCO2eq
Green Steel
Klassifizierungssystem Grüner Stahl
Das System zur Klassifizierung von Produkten der Stahlindustrie im Zusammenhang mit der Einführung von Leitmärkten sieht eine unabhängig geprüfte Einstufung von Produkten nach einheitlichen Regeln in Abhängigkeit von den bei der Produktion entstehenden direkten, indirekten und wesentlichen in der Vorkette anfallenden Treibhausgasemissionen sowie der Schrottquote vor. Es erlaubt dem Anwender eines Leitmarktinstruments somit eine einheitliche Einordnung von Produkten über eine Vielzahl verschiedener Produktionsprozesse und Produktgüten hinweg.
Somit können die verschiedenen Stahlgüten Klassen zugeordnet werden, welche Anhand der abgebildeten Grafik gebildet werden. Ein hoher Schrottanteil hat somit einen leicht positiven Einfluss auf die Emissionen. Durch den Einsatz von direkt reduziertem Eisen können die primären Emissionen auch ohne den Einsatz wesentlich reduziert werden. So können auch Stähle mit höheren Anforderungen an die stoffliche Zusammensetzung dekarbonisiert werden.
Nachhaltige Zukunft
SALCOS®
Mit SALCOS® haben wir gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung die Grundlagen für eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion geschaffen. Zentrale Elemente des Programms sind Strom aus erneuerbaren Quellen und dessen Einsatz in der Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse. Dieser grüne Wasserstoff wird die Kohle ersetzen, die wir derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwenden.
Möglich wird dies mithilfe sogenannter Direktreduktionsanlagen, in denen Eisenerz durch Wasserstoff direkt im festen Zustand zu Eisen reduziert wird. Bei dieser Technologie wird an Stelle von CO2 Wasserdampf ausgestoßen.
Unser Programm SALCOS® verfolgt damit die Carbon Direct Avoidance Strategie, die dafür steht, die Entstehung von CO2 in der Stahlerzeugung von Beginn an zu vermeiden. Insgesamt werden wir unseren CO2-Ausstoß so um 95 % senken können.
des Stahls können bei der
Stahlherstellung recycelt werden -
ganz ohne Qualitätsverlust
Circularity
Recyclingstrategie
Schrott spielt bereits in der heutigen Stahlproduktion eine wesentliche Rolle. So wird der Großteil des auf dem Markt verfügbaren Schrotts aus prozesstechnischen Gründen für die Produktion von neuen Stählen im Hochofen genutzt. Aufgrund der zukünftigen Verwendung von Elektrolichtbogenöfen ändert sich auch die Bedeutung von Stahl in der Stahlindustrie. Schrott kann so direkt eingeschmolzen werden, um Stahlgüten mit einem hohen Schrottanteil herzustellen. Dabei können nur Güten niedrigerer Festigkeitsklassen mit einem hohen Schrottanteil produziert werden. Dadurch wird zukünftig ein Anteil von 20 – 60 % angestrebt. So kann ein noch geringerer CO2-Impakt mit geringem Umwelteinfluss realisiert werden. Die Produktionsmenge von Recyclingstählen ist weiterhin an die Menge des verfügbaren Schrotts gekoppelt.



Ein weiterer Treiber
Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM)
CBAM ist ein Teil des „Fit for 55“-Pakets der Europäischen Union (EU). Eines der Hauptziele dieses Pakets ist es, die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 um mindestens 55 % zu reduzieren.
Der Europäische Emissionshandel (EU-ETS) ist ein zentrales Klimaschutzinstrument der EU, bei dem Unternehmen eine entsprechende Menge an Emissionszertifikaten erwerben müssen. Aus Kostengründen entscheiden sich einige Unternehmen jedoch dazu, ihre Produktion in Länder zu verlagern, die einer weniger ambitionierten Klimapolitik folgen. Durch die geringeren Kosten, die sie dort für CO2-Zertifikate zahlen müssten, käme es jedoch zu einem Wettbewerbsvorteil. Um dies zu verhindern, erhalten besonders emissionsintensive Industrien Emissionszertifikate bisher teilweise gratis zugeteilt.
Das CBAM-System soll dem nun entgegenwirken, indem es die Kosten der CO2-Bepreisung für Importgüter und in der EU produzierte Güter angleicht. Dazu soll für den Import bestimmter emissionsintensiver Produkte in die EU eine Ausgleichszahlung anfallen, welche die Höhe der Kosten ergänzt, die bei der Produktion innerhalb der EU angefallen wären. Die Gratiszuteilung von Emissionszertifikaten soll zudem bis 2034 schrittweise auslaufen.